Fritze Lacke

Seit 1876 bürgt die Marke „FRITZE LACKE“ für Spitzenqualität bei Farben und Lacken. Die Produkte wurden schon immer ausschließlich über den beratenden und gut sortierten Fachhandel vertrieben. Bis 2012 hat Fritze Lacke als eigenes Unternehmen agiert, seither ist die Marke Teil von Rembrandtin Farbexperte. Nach wie vor sind die mehr als 5.000 Produkte bei Farbexperte erhältlich. 2016 wurde die Marke Fritze Lacke mit einer Sondermarke der Österreichischen Post geehrt.

Die bewegte Geschichte der Marke

1846      Otto Fritze wurde 1846 in Kleinhöfel (heute Polen) geboren. Mit seinen Geschwistern führte er in Berlin eine Harz-Ölfarben-Fabrik. Zu Beginn der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts wanderte Otto Fritze mit seiner Familie nach Wien aus. Im Jahr 1876 beendete Otto Fritze die Geschäftsbeziehung zu seinen Verwandten in Berlin, machte sich selbstständig und nannte seinen Betrieb „Hetzendorfer Lack-, Farben- und Firniß-Fabrik O. Fritze“.

1893      1893 starb Otto Fritze unerwartet und die Fabrik wurde von seiner Frau Elise als Witwenbetrieb weitergeführt. Die Erzeugnisse wurden in alle Teile der Monarchie verschickt. Wobei sowohl das Kaiserhaus, als auch der einzelne Bürger beliefert wurden. Den Farbenfachhandel, wie wir ihn später kannten, gab es damals noch nicht. Das Warensortiment der Jahrhundertwende beinhaltete viele Lacke, die noch heute ein fixer Bestandteil der Lackentwicklung sind, wie Dammarlack oder Copallack für Innen und Außen.

1905      1905 traten die Söhne Otto und Paul Fritze als Gesellschafter in das Unternehmen ein, nachdem sie 10 Jahre lang als Mitarbeiter tätig waren. Es wurden Auslieferungslager in Prag, Budapest, Triest und Mailand gegründet. Und es wurden die ersten „Reisenden“ eingestellt. 1909 waren bereits 6 Herren als „Reisende“ tätig.

1908      Im Jahr 1908 bekam der Maler A. Karpellus den Auftrag, mehrere Plakatentwürfe für die Firma Fritze zu machen. Aus einem dieser Entwürfe wurde dann das überall bekannte, kreisrunde Markenzeichen, der „Fritzebub“.

1914      1914 mit Ausbruch des 1. Weltkrieges änderte sich schlagartig die allgemeine wirtschaftliche Situation, die auch bei O. Fritze ihre Spuren hinterließ. Nach dem ersten Weltkrieg stand man vor komplett veränderten Gegebenheiten, die sich nicht nur als direkte Nachwehen des Krieges bemerkbar machten, sondern die Lage Österreichs war durch die Beschneidung der Monarchie eine völlig andere geworden. Die Absatzmärkte waren merklich geschrumpft. In dieser neuen Situation versuchte man, im Ausland neue Märkte zu erschließen. Um diese leichter beliefern zu können, wurde in Czernowitz in Rumänien eine Verkaufsniederlassung gegründet, und in Bünauburg bei Bodenbach im damaligen Sudentenland eine Lackfabrik gekauft.

1923      Im Jahr 1923 starb Otto Fritze, und sein Bruder Paul führte das Unternehmen dann für einige Jahre alleine weiter. Schon sehr bald traten seine drei Söhne als Mitarbeiter in den Betrieb ein. Die Bünauburger Lackfabrik wurde ausgebaut, so dass sie schließlich 50% der Kapazität des Stammhauses in Wien auswies. Im 2. Weltkrieg wurde die Produktion sehr gedrosselt, da die Anlieferung von Rohstoffen, besonders von Lösungsmitteln, Schwierigkeiten machte.

1945      Als 1945 der Krieg endlich vorüber war, wurde eine traurige Bilanz gezogen. Paul Fritze hatte 2 Söhne verloren, einige Mitarbeiter waren gefallen und viele waren noch in Gefangenschaft, der Wiener Betrieb war schwer beschädigt (die Schmelz wurde durch einen Bombentreffer vollständig zerstört) und die Fabrik in Bünauburg war in tschechischen Händen und damit verloren.

1946      Paul Fritze sen., sein Sohn Paul Fritze jun. und sein Neffe Heinrich Lehmann begannen gleich nach dem Krieg mit dem Wiederaufbau der Fabrik. Und so war es möglich, dass trotz großer Rohstoffschwierigkeiten und technischer Mängel bereits 1946 die Erzeugung wieder aufgenommen werden konnte. Damals entstand der Name „OFRI“, ein ölfreier Fritzelack. Es war ein Anstrich für Innenlackierungen mit nur begrenzter Haltbarkeit. Aber man konnte einen Renovierungsanstrich anbieten.

1955      1955 starb Komm.Rat Paul Fritze im Alter von 82 Jahren. Er war während vieler Jahre Präsident und Vizepräsident des Verbandes der österreichischen Lackfabrikanten, er war Mitglied der Wiener Handelskammer und Mitglied des Beirates für Handelsstatistik. Paul Fritze jun. und Heinrich Lehmann setzten die Linie der Unternehmer bei O. Fritze fort.                

Der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung und die damit verbundene erhöhte Nachfrage, sowie die daraus resultierende Zeitknappheit, bahnten wieder eine Veränderung für die Lackindustrie an. Man versuchte, auf verschiedene Arten Zeit zu sparen, zu rationalisieren. Um diesen neuen Verarbeitungsmöglichkeiten gerecht zu werden, mussten die Lacke den jeweiligen Verarbeitungsmethoden angepasst werden. Die dabei entstandenen Industrielacke sind am österreichischen Markt sehr bekannt und sind auch heute noch als Speziallacke am europäischen Markt vertreten.                     

Auch die Händlerlacke wurden grundlegend verändert. O. Fritze hatte es sich zur Aufgabe gemacht, dem Farbenfachhandel und dem Handwerk stets das Neueste und Fortschrittlichste anzubieten. Man war daher bemüht, eine anspruchsvolle Qualität mit einer einfachen und raschen Verarbeitung zu paaren.

1964      Das Erzeugungsprogramm von O. Fritze wurde merklich erweitert, und die bestehenden Produktkapazitäten war diesem Ansturm nicht mehr gewachsen. Also mussten einige betriebliche Erweiterungen, wie Laborneubau (1964), Büroneubau (1965/66) sowie ein Lagerhallenneubau (1974/75) vorgenommen werden. Dadurch wurde die Kapazität des Fertigwarenlagers auf nahezu 700 t erhöht. Mittlerweile war die 4. Generation mit Mag. Wolfgang Fritze und Uta Fritze im Unternehmen tätig.

1996      In den folgenden Jahren bis 1996 verändert sich viel. Am Markt erschienen Baumärkte, die zu Umsatzrückgängen bei den Farbenfachgeschäften führten. Die Exporte von Fahrradlacken nach Polen wurden durch die friedliche Revolution 1989 und der damit verbundenen Marktöffnung starkem Wettbewerb ausgesetzt und gingen stark zurück. Es wurde ein Partner gesucht und der oberösterreichische Lackproduzent Ludwig Christ Lacke mit der Eigentümerfamilie Helmut Wurm stieg mit einem 50% Anteil ins Unternehmen ein. Im Jahr 1996 zog sich die Eigentümerfamilie Fritze und damit die Erben der Gründergenerationen zurück und übergaben ihre restlichen Anteile an Ludwig Christ Lacke.

1999      Eine Reorganisation unter einem neuen Management mit Produktionsstilllegung 1999 in Wien und Übersiedelung des Fertigwarenlagers nach Asten in Oberösterreich waren notwendige Schritte, um das Unternehmen zu retten. Es wurde nach wie vor die Zielgruppe der Farbengeschäfte beliefert und das Fritze Lacke Kernsortiment wurde um Handelswaren und Produkte der Firma Christ Lacke erweitert.

2005      Der nun reorganisierte Geschäftsbereich Farbengroßhandel und die unter der Bezeichnung Farbring zusammengefassten Einzelhandelsgeschäfte der Ludwig Christ Lacke wurden im Zuge der Neuausrichtung von Christ Lacke als Industrielackproduzent verkauft. In einem Bieterverfahren setzten sich die Hagentaler Farbenwerk GmbH aus Traiskirchen der Familie Gros mit Unterstützung des Managements von Fritze und Farbring durch und übernahmen am 1.5.2005 die Marke Fritze Lacke, das Warenlager und alle Mitarbeiter. Gleichzeitig wurden auch 13 Einzelhandelsstandorte der Farbring Gruppe gekauft und weitergeführt. Damit waren die besten Voraussetzungen, in einem passenden Umfeld die traditionsreiche Marke Fritze Lacke neu zu positionieren, gegeben.

2008      Mitte 2008 wurde Fritze Lacke – wie auch die Industrielackproduzenten Rembrandtin Lack in Wien, Christ Lacke in Oberösterreich, Rembrandtin Powder Coating in Deutschland und Ecopolifix in Italien – Teil der Ring International Holding AG.

2012      Bis 2012 war Fritze Lacke ein eigenes Unternehmen und wurde 2012 zu einer Marke von Rembrandtin Farbexperte. Als besonderen Zusatzservice für treue Fritze Lacke Kunden führt Rembrandtin Farbexperte österreichweit drei eigene Fritze Lacke Service-Stützpunkte.

2014 bis heute      Im Jahr 2014 wurde die Ring International Holding AG zum Mehrheitseigentümer der Europäischen Helios Gruppe und ihre Tochterunternehmen, so auch Rembrandtin Farbexperte, Teil dieser Lackgruppe. Seither profitiert Rembrandtin Farbexperte vom direkten Kontakt zu namhaften Lackproduzenten und Branchenexperten. In der Produktentwicklung greift das Unternehmen auf modernste Infrastruktur zu. Umgekehrt nutzen die internationalen Produktionsunternehmen die Farbexperte-Standorte als Service-Stützpunkte.